Sodbrennen

Häufiges Aufstoßen kann gefährlich werden

Von Milena Kleffel · 2017

Ein Junge beugt sich über die Reling eines Schiffes. Sodbrennen kann lästig sein.

Fast jeder kennt das: Wenn der saure Magensaft sich seinen Weg in die Speiseröhre bahnt und sogar bis in den Rachenraum fließt, brennt es mitunter wie Feuer. Sodbrennen ist in erster Linie lästig und kann einen um den Schlaf bringen. Was dagegen hilft und warum anhaltende Beschwerden nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten.

Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und mit ihr wieder unzählige kulinarische Verlockungen: Gänsebraten, Stollen und der Becher Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Die Reue folgt oft auf dem Fuße, nachts, und zwar nicht nur wegen der vielen einverleibten Kalorien. Nach üppigen fettigen Mahlzeiten, süßen Sünden und Alkohol wird im Magen übermäßig Säure produziert. Wenn diese vor allem im Liegen den Magen in Richtung Speiseröhre verlässt, kommt es zu einer schmerzhaften Schleimhautreizung. Denn die Speiseröhre ist, anders als der Magen, nicht mit einer schützenden Schleimschicht ausgekleidet. Übergewichtige Menschen und Schwangere trifft es besonders häufig und auch vermehrter Stress kann Auslöser sein.

Sodbrennen: Harmlos – oder doch nicht?

Obwohl das saure Aufstoßen äußerst quälend sein kann, ist es in der Regel harmlos, solange es nur temporär auftritt. Hier lässt sich leicht Abhilfe schaffen. Durch einfache Maßnahmen wie nachts das Kopfende des Betts hochzustellen und kleine fettarme Mahlzeiten auf den früheren Abend zu verlegen, verschwinden die Beschwerden häufig schon von alleine. Reicht das nicht aus, gibt es Hilfe aus der Apotheke: Antazida binden die Magensäure und wirken gut bei leichten Beschwerden. Protonenpumpeninhibitoren sind teilweise rezeptfrei erhältlich und verhindern die Säurebildung. Treten die Beschwerden allerdings dauerhaft und über längeren Zeitraum hinweg auf, sollte ein Arzt klären, ob eine sogenannte gastroösophageale Refluxkrankheit dahinter steckt, unter der rund 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden. Hierbei gelangt vermehrt Säure vom Magen in die Speiseröhre, da der dazwischen liegende Schließmuskel zu schwach ist. Die permanente Reizung kann zu Schleimhautschädigungen und selten sogar zur Entwicklung eines Speiseröhrenkarzinoms führen.

Quelle: VuMA, 2017

Wenn eine Operation unumgänglich ist

Daher raten bei fortgeschrittener Erkrankung Ärzte in der Regel zu einer Operation. Die gängigste Methode ist die sogenannte Fundoplicatio: Im Rahmen einer meist minimal-invasiven Operation wird ein Teil des Magens um die Speiseröhre gelegt, was den Schließmuskeldruck erhöht. Bedingt durch die veränderte Anatomie kann es im Anschluss jedoch zu erschwertem Aufstoßen und vermehrten Blähungen kommen. Es gibt aber auch innovative Alternativen, bei denen die Anatomie von Magen und Speiseröhre erhalten bleibt: Die Implantation eines Magnet-
bandes hat sich inzwischen gut bewährt und eine Elektrostimulation des Schließmuskels befindet sich in der klinischen Erprobung. In den meisten Fällen bleibt die beste und einfachste Therapie jedoch: Anstatt eines zweiten Nachschlags Torte lieber eine Runde meditieren – gegen den Vorweihnachtsstress.

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