Darmkrebs erkennen

Vorsorge rettet Leben

Von Sarah Schroth · 2016

Medizinerin mit Patientenbogen. Thema: Darmkrebs erkennen

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten überhaupt. Die Symptome sind zu Beginn sehr diskret und unspezifisch, was eine späte Diagnose und erschwerte Therapie zur Folge hat. Darum ist die Früherkennung besonders wichtig. Diese erfolgt unter anderem durch die Testung auf Blut im Stuhl. Eine optimierte Version dieses Tests soll Versicherten ab April 2017 zur Verfügung stehen.

Pro Jahr erkranken mehr als 65.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs. Die Wahrscheinlichkeit einer Darmkrebsdiagnose steigt ab dem 50. Lebensjahr stetig an und erreicht mit circa 65 Jahren ihren Höhepunkt. Neben dem Alter zählen Rauchen, Übergewicht und Alkoholkonsum zu typischen Risikofaktoren. Auch die Gene spielen eine Rolle: In etwa einem Drittel der Fälle beruht die Tumorentstehung auf Veränderungen des Erbgutes. Einige dieser Genveränderungen, wie die Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) und das Krebssyndrom HNPCC, sind bereits bekannt. Andere warten noch darauf, erforscht zu werden. Ferner gehen auch andere Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko einher.

Darmkrebs erkennen: der Zeitpunkt der Diagnose zählt

Wie die Behandlung von Darmkrebs aussieht, hängt primär von der Größe und der Ausdehnung des Tumors ab. Handelt es sich um eine kleine lokale Geschwulst, genügt eine schnelle und unkomplizierte Entfernung im Rahmen der Darmspiegelung. Ist der Tumor jedoch weiter fortgeschritten, dann ist eine ausgedehnte Operation mit Entfernung eines Darmabschnittes und anschließender Chemotherapie oft nicht mehr vermeidbar. Weil der Zeitpunkt der Tumordiagnose für die Behandlung und das Überleben des Patienten wesentlich ist, sind Maßnahmen zur Früherkennung besonders wichtig. Mit rund 27.000 Todesfällen pro Jahr ist Darmkrebs die zweithäufigste Todesursache bei Krebs in Deutschland. 90 Prozent der Todesfälle könnten laut DACHS-Studie „Darmkrebs: Chancen der Verhütung durch Screening“ vermieden werden – durch Vorsorge.

In Deutschland bedeutet dies für Männer und Frauen ab dem 50. Lebensjahr eine gezielte Beratung und körperliche Untersuchung, gepaart mit einem Schnelltest auf nichtsichtbares (okkultes) Blut im Stuhl. Dieser Test kann zunächst jährlich, dann alle zwei Jahre wiederholt werden. Ab dem 55. Lebensjahr besteht alternativ der Anspruch auf zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren. Vorteil gegenüber der Stuhluntersuchung ist nicht nur die hohe Trefferquote, sondern auch die Möglichkeit, verdächtige Läsionen sofort zu entfernen. Leider stellt die Darmspiegelung für viele Patienten eine große Hürde dar. Lediglich ein Drittel der Versicherten nutzt das Angebot der Darmspiegelung zur Früherkennung.

Neuer Darmkrebs-Test

Mit einem verbesserten Test auf okkultes Blut im Stuhl erhofft man sich eine zuverlässigere Diagnose und eine Alternative für Patienten, bei denen eine Darmspiegelung nicht erwünscht oder nicht möglich ist. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) hatte in einer Studie im Jahr 2013 bewiesen, dass die neuen immunologischen Tests etwa doppelt so viele der Krebserkrankungen und rund dreimal so viele der fortgeschrittenen Krebsvorstufen aufspüren wie der herkömmliche Guajak-basierte Test. So können falsch positive Resultate reduziert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass nur eine Sitzung anstatt der üblichen drei Stuhlgänge erforderlich ist. Voraussichtlich ab April 2017 sollen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für das neue Verfahren übernehmen.

Aktiv werden gegen den Krebs

Schlussendlich ist aber jeder noch so gute Test ohne die Beteiligung der Bevölkerung nutzlos. Und egal, ob es nun die Stuhluntersuchung oder Darmspiegelung ist: Früherkennung lohnt sich und rettet Leben. Deshalb: Hoch vom Sofa und aktiv werden. Sowohl in puncto Vorsorgeuntersuchungen als auch in der Prävention. Schutz vor Darmkrebs bietet ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung. Milchprodukte, Obst und Gemüse haben einen günstigen Effekt. Eher ungünstig wirkt sich eine fleischhaltige Ernährung mit viel Wurst und Schinken aus. Durch das Ankurbeln der Darmtätigkeit wirkt regelmäßige Bewegung zusätzlich präventiv. Dazu zählt intensives Ausdauertraining im Fitnessstudio genauso wie der tägliche Spaziergang in der Natur.

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