Chronische Darmentzündung

Gefahr aus dem Darm

Von Katharina Lehmann · 2021

Chronisch-entzündliche Darm­erkrankungen treten immer häufiger auf. Heilbar sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa bisher nicht. Mit der richtigen Therapie und gesunder Ernährung lassen sie sich allerdings gut behandeln.

Frau hält sich den schmerzenden Bauch
Foto: iStock/ Prostock-Studio

Große Narben überziehen den linken Arm der 19-jährigen Chanel. Für die Westfälin trotzdem kein Grund, ihrem Traum – dem Modeln – zu entsagen. „Ich möchte den Leuten zeigen, dass es jeder schaffen kann und dass man sich trauen sollte. Nicht jeder ist perfekt und doch wunderschön“, erklärte sie in der diesjährigen Staffel der Nachwuchsmodelshow Germanys Next Topmodel. Der Grund für Chanels Narben: Seit ihrer Kindheit leidet die junge Frau an Morbus Crohn, einer chronischen Darmerkrankung. Die wurde jedoch nicht sofort erkannt und jahrelang falsch behandelt. So breiteten sich Bakterien aus ihrem Darm im Körper aus, fraßen sich durch das Gewebe. Erst in letzter Minute wurde die Lebensgefahr erkannt und behandelt. Das zerstörte Gewerbe wurde mittels Hauttransplantationen ersetzt. Die Narben blieben jedoch. „Ich bin froh, dass ich das überlebt habe und deswegen trage ich sie ein Stück weit mit Stolz“, sagt die Ex-GNTM-Teilnehmerin.

Leben mit Morbus Crohn

Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Magen-Darm-Trakts. Die Betroffenen leiden oft an Durchfall und Erbrechen, Unwohlsein und Schmerzen sowie Geschwüren. Kommen Verengungen des Magen-Darm-Trakts und Abszesse hinzu, sollten diese operativ entfernt werden. Zudem geht die Erkrankung mit einem erhöhten Risiko für Karzinome in der betroffenen Region einher; das Darmkrebsrisiko gilt als erhöht.

Ziel: schwere Schübe und Verläufe der chronischen Darmentzündung reduzieren

Morbus Crohn ist jedoch nicht die einzige Darmerkrankung, die Betroffenen das Leben schwer macht. Sie zählt zusammen mit Colitis ulcerosa zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, die in den vergangenen zwanzig Jahren deutlich zugenommen haben. So leiden allein in Nordamerika und Europa mehr als 3,5 Millionen Menschen unter einer der beiden Erkrankungen. In Deutschland sind rund 400.000 Menschen betroffen – Tendenz steigend. Vor allem in Industriestaaten und städtischen Gebieten treten die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen immer häufiger auf. Ursachen vermuten Forscher in ungesunder Ernährung, Rauchen und Medikamenten. Aber auch die genetische Disposition spielt eine Rolle.

Heilbar sind die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen bisher nicht. Jedoch können schwere Schübe und Krankheitsverläufe mit medikamentöser Behandlung und der richtigen Ernährung reduziert werden. Betroffene sollten Stress vermeiden, ausreichend schlafen und Sport treiben.

Darmkrebs vorbeugen!

ab 50 Jahren: Früherkennung (wird von der Kasse gezahlt)

zwischen 50 – 54: Test auf verstecktes Blut im Stuhl 1x pro Jahr

Frauen ab 55, Männer ab 50: Darmspiegelung, 2x alle 10 Jahre

ab 55: Stuhluntersuchung 1x alle zwei Jahre, wenn keine Darmspiegelung gemacht wurde

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