Magen- und Darmspiegelung

Erst schlafen, dann Gewissheit haben

Von Tobias Lemser · 2023

Um Erkrankungen im Bereich Magen und Darm zu diagnostizieren, sind die Gastroskopie und Koloskopie besonders wirkungsvolle Methoden. Doch wie läuft so eine Untersuchung überhaupt ab, und warum ist sie viel harmloser, als hin und wieder behauptet wird?

Endoskop in der Koloskopie für die Suche nach Dickdarmpolypen
Endoskop in der Koloskopie für die Suche nach Dickdarmpolypen. Foto: iStock / ~UserGI15994093

Heftiger Durchfall, begleitet von Erbrechen: wohl niemand, der das noch nicht erlebt hat. Besonders unangenehm, auch weil Abgeschlagenheit und Schmerzen häufig erschwerend hinzukommen. Das Gute: In der Regel klingen Magen-Darm-Infekte wie diese schnell wieder ab.

Spiegelung bringt Sicherheit

Anders jedoch, wenn der Durchfall anhält oder sogenannte gastroenterologische Beschwerden wie allgemeine Bauchschmerzen, Gluten-Unverträglichkeit oder Blut in Stuhl auftreten: Oft ist dann eine Magen- oder auch Darmspiegelung das Mittel der Wahl, um der Sache auf den Grund zu gehen und schwere Darmerkrankungen wie Morbus Crohn auszuschließen. Doch auch ohne Beschwerden sollten Frauen wie Männer eine Koloskopie des Darms ins Auge fassen – die beste und sicherste Methode, um möglichen Darmkrebs zu erkennen. Das Tückische: Ein kolorektales Karzinom muss im frühen Stadium noch keine Beschwerden hervorrufen. Dennoch ist belannt, dass das Risiko dafür mit Mitte 50 deutlich ansteigt. Gut zu wissen: Die Spiegelung sowohl vom Darm als auch vom Magen, welche auch nacheinander in einer Sitzung stattfinden kann, ist eine Routineuntersuchung, vor der man keine Angst haben muss. Blähungen gehören zu den häufigsten möglichen Nebenwirkungen, welche jedoch schnell wieder verschwinden.


Untersuchung im Schlaf

Bei der Koloskopie, die zwischen 20 und 45 Minuten und damit etwas länger als die Gastroskopie dauert, haben die Betroffenen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie sich für ein kurz wirksames Schlafmittel entscheiden oder nicht. Diese Art Beruhigungsspritze, die nicht mit einer Vollnarkose gleichzusetzen ist, führt dazu, während der ambulanten Untersuchung zu schlafen, aber selbstständig weiterzuatmen. Und wie läuft die Koloskopie ab? So wie bei der Magenspiegelung, die über die Speiseröhre erfolgt, kommt ein dünner, flexibler, jedoch längerer Schlauch (etwa 1,5 Meter) mit Kamera zum Einsatz. Vom After beginnend, wird der Schlauch bis zum Übergang vom Dünn- in den Dickdarm vorgeschoben. Durch das Einbringen von CO2 in den Darm entfaltet sich dieser, sodass krankhafte Veränderungen besser sichtbar gemacht werden. Weiterer Pluspunkt der Darmspiegelung gegenüber einer etwaigen virtuellen Koloskopie mittels CT oder MRT: Falls erforderlich, lassen sich bei einer Magen- und Darmspiegelung unmittelbar Gewebeproben entnehmen.

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