Analhygiene

Das „große Geschäft“ richtig abschließen

Von Frank Wagner · 2016

 Junger Mann sitzt auf Toilette. Thema: Analhygiene

Viele Menschen wollen sich mit ihm nicht mehr beschäftigen als unbedingt nötig: Die Rede ist vom (eigenen) Analbereich. Dabei gibt es gute Gründe, ihn aus der Tabuzone zu hieven. Denn menschliche Ausscheidungen bergen durchaus gewisse Gefahren – insbesondere nach Infektionen. Umso wichtiger ist eine stets angemessene Analhygiene. Ein entspannter Umgang mit dem Thema hilft dabei.

Das Thema Analhygiene ist von globaler Bedeutung. Denn in den menschlichen Ausscheidungen befinden sich verschiedene Keime und Bakterien, die teilweise sehr gefährlich werden können, insbesondere, wenn sich jemand infiziert hat. Durch mangelnde Hygiene verbreitete schwere bakterielle Krankheiten wie Typhus oder Cholera, aber auch verschiedene Virusinfektionen sind bis heute eine weltweite Bedrohung. Auch deshalb unterstützen die Vereinten Nationen (UN) seit 2013 offiziell den World Toilet Day an jedem 19. November: Im Jahr 2016 waren weltweit vier von zehn Menschen, also etwa 2,6 Milliarden, ohne Zugang zu einer funktionierenden sanitären Anlage. In Industrieländern wie Deutschland gibt es hingegen praktisch in jedem Haushalt mindestens eine Toilette mit Wasserspülung, die in der Regel auch regelmäßig gereinigt wird. Doch solche Privilegien werden nicht immer sinnvoll genutzt: Denn auch in Europa wird die Mehrzahl der ansteckenden Krankheiten immer noch über unsaubere Hände verbreitet. Eine bessere Analhygiene und stets gründliches Händewaschen wären eine einfache Möglichkeit, diese Bilanz zu verbessern.

Sorgfalt am richtigen Ende: die individuelle Analhygiene

Ein gepflegter Analbereich ist ebenso wichtig wie angenehm und dabei im Grunde kein allzu hoch gestecktes Ziel: Denn bei einem gesunden Menschen ist der letzte Darmabschnitt, der Analkanal, nach dem Stuhlgang praktisch wieder sauber. Zum vorletzten Abschnitt hin, zum Mastdarm, besteht durch den inneren Schließmuskel zudem eine natürliche Barriere. Es besteht also eigentlich kein Grund für eine grundsätzliche Abscheu vor dem Analbereich. Für die normale Reinigung ist normales, aber möglichst weiches Toilettenpapier in der Regel ausreichend. Mit eher sanftem Druck sollte der Anus damit nach hinten hin saubergewischt werden. Insbesondere Frauen vermeiden hierdurch mögliche Harnwegsinfektionen. Von parfümiertem sowie gefärbtem Papier raten viele Ärzte, wie zum Beispiel die Spezialisten vom Isar Enddarmzentrum in München, ab. Genau wie fertig abgepacktes feuchtes Toilettenpapier enthalten diese Produkte meistens schädliche Zusatzstoffe. Bei Bedarf sollte lieber normales Toilettenpapier mit Wasser befeuchtet werden.

Perfekte Ergänzung: Reinigung mit lauwarmem Wasser

Insbesondere nach einem eher problematischen Stuhlgang ist eine zusätzliche feuchte Reinigung, zum Beispiel mit Waschlappen oder neutralen Einmaltüchern (Baby-Waschlappen) hilfreich. Manche Experten wie die Ärzte des Proktologischen Instituts Stuttgart empfehlen sogar grundsätzlich die besonders sanfte und hygienische Analreinigung mit Wasser. Ein Bidet oder Hightech-Toiletten mit reinigendem Wasserstrahl können hierbei luxuriöse Unterstützung bieten. Derartige Dusch-WCs oder Washlets sind beispielsweise in Japan sehr verbreitet. Die abschließende Trocknung erledigt oft sogar ein integrierter Warmluftstrahl. Das Abtrocknen ist empfehlenswert, weil es die Haut schont. Übrigens: Aufgrund der Wasserlöslichkeit menschlicher Ausscheidungen werden bei einer behutsamen Reinigung, etwa beim Duschen, leicht alle Schmutzpartikel entfernt. Bei Säuberung und Pflege des Analbereichs ist daher von Waschlotionen oder Ähnlichem eher abzuraten. Zusatzstoffe in den Produkten reizen die Haut nur unnötig, beeinträchtigen die natürliche und schützende Fettschicht im Analbereich oder können sogar Allergien auslösen. Wer hier dennoch nicht auf Duschgels verzichten mag, sollte zumindest auf natürliche, hautneutrale sowie rückfettende Produkte zurückgreifen.

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