Nahrungsmittelunverträglichkeit

Wenn Essen zur Gewissensfrage wird

Von Tobias Lemser · 2018

Ein Mann lehnt Weizentoast ab. Thema: Nahrungsmittelunverträglichkeit
Wer auf Gluten allergisch reagiert, sollte von Weizentoastbrot die Finger lassen.

Wer bestimmte Nahrungsmittel nicht verträgt, muss genau auf seine Ernährung achten – die effektivste Maßnahme, um möglichen Symptomen wie Durchfall, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden aus dem Weg zu gehen. Beispiel Histaminintoleranz: Was passiert dabei im Körper und auf welche Lebensmittel sollte man verzichten?

Wer mag das nicht: Über den Wochenmarkt zu schlendern und nach Lust und Appetit den Einkaufskorb mit Leckereien zu füllen – ob geräucherter Fisch, knuspriges Bauernbrot oder fruchtiger Rotwein. Frustrierend nur, wenn genau diese Köstlichkeiten – wie bei bestimmten Lebensmittelunverträglichkeiten – eigentlich gar nicht auf dem Speiseplan stehen sollten.

Selbsttest gibt Aufschluss

Laut einer im Jahr 2016 veröffentlichten nu3-Studie gab ein Viertel der deutschlandweit befragten 1.000 Personen an, an einer Unverträglichkeit gegen Lactose, Fructose, Gluten oder Histamin zu leiden. Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass nicht alles, was sich wie eine Unverträglichkeit anfühlt, auch tatsächlich eine ist. Beispielweise werden glutenhaltige Lebensmittel mittlerweile von immer mehr Menschen gemieden, obwohl diese gar nicht der Grund für Unwohlsein nach dem Essen sein müssen. Um sich Klarheit zu verschaffen, ob überhaupt und welche Lebensmittelunverträglichkeit vorliegt, ist es ratsam, bei Beschwerden einen Selbsttest zu machen und anschließend professionelle Hilfe zu suchen. Stichwort: Histaminintoleranz. Schätzungen zufolge leidet etwa ein Prozent der Deutschen darunter. Häufige Beschwerden sind Müdigkeit, Kopfschmerzen und Bauchgrimmen, aber auch Hautausschläge oder geschwollene Nasenschleimhäute.

Bei Nahrungsmittelunverträglichkeit Ungleichgewicht im Körper

Zwar sind viele Details der Histaminintoleranz noch unzureichend erforscht, man weiß jedoch, dass der Botenstoff Histamin bei vielen Prozessen im Körper wie etwa Entzündungsreaktionen eine wichtige Rolle spielt. Fest steht: In der Regel ist der Konsum histaminhaltiger Nahrungsmittel unbedenklich, da das Enzym Diaminoxidase das über die Nahrung aufgenommene Histamin rasch abbaut. Ist das Enzym jedoch nur unzureichend vorhanden, steigt der Histaminspiegel. Was kann man nun dagegen tun? Wichtig ist es, insbesondere auf haltbar gemachte Nahrungsmittel, die geräuchert oder eingelegt sind, genauso wie auf kakaohaltige Leckereien oder Nüsse zu verzichten. Generell gilt, viel Frisches zu essen und auf Zusatzstoffe zu verzichten. Da jedoch eine Histaminunverträglichkeit sehr individuell sein kann, sollten Betroffene für den Fall der Fälle Antihistaminika zur Hand haben. Ebenso wirkungsvoll ist das Enzym Diaminoxidase, das in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel vor dem Verzehr besonders histaminhaltiger Speisen empfohlen wird. Fazit: Auch wenn eine Histaminintoleranz zumeist ein Leben lang bestehen bleibt, lassen sich die Symptome durch eine gezielte Auswahl an Lebensmitteln gut in den Griff bekommen.

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